Das Projekt
Ein ganzheitliches Projekt zur altbewährten Aufzucht von Henne und Hahn
Ein ganzheitliches Projekt zur altbewährten Aufzucht von Henne und Hahn
Mit der Aufzucht von Zweinutzungsküken (Was ist das?) wollen wir zur altbewährten Haltungs- und Nutzungsmethode von Hühnern zurückkehren. Neben der artgerechten Haltung und Biofütterung ist es unser Anliegen, dass so die Tiere nicht überzüchtet und die Bruderhähne nach dem Schlupf nicht getötet werden müssen. Wir streben nach einem ganzheitlichen und ursprünglichen Ansatz – mit Kompromissen in der Leistung, aber ohne Kompromisse in Geschmack und Qualität.
Deswegen setzen wir u.a. in diesem Projekt auf Hühner, wie es sie früher einmal gab: Sie legen Eier und setzen Fleisch an. Das geschieht allerdings deutlich langsamer und in geringeren Mengen. Für uns ist das zwar zeit- und kostenintensiver, aber für die Tiere wesentlich schonender. Wir wollen, dass aus dem Projekt ’ne runde Sache wird und legen sehr viel Wert darauf, dass es unseren Hennen und Hähnen gut geht. Durch ihr zufriedenes Gemüt, ihre Natürlichkeit und Robustheit steigert sich deutlich die Qualität der Eier und des Fleisches.
Die Zucht von Zweinutzungshühnern dient zudem der Erhaltung alter einheimischen Legerassen, die vom Aussterben bedroht sind.
Dem Futteranbau kommt im ökologischen Landbau durch den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel sowie synthetischen Stickstoffdünger und der Einhaltung einer Fruchtfolge eine besondere Bedeutung zu. Fruchtfolge bedeutet, dass der jährliche Anbau von Ackerfrüchten aufeinander abgestimmt ist. Darüber hinaus ist der Kreislaufgedanke im Öko-Landbau elementar. Durch Futter-Mist-Kooperation kann der Kot der Tiere den Pflanzen auf dem Acker als Dünger die nötigen Nährstoffe liefern.
Unser Bestreben ist es, möglichst alle Futterkompenenten von Landwirten aus unserer Region in Nordhessen zu beziehen. Auch hier haben sich langjährige Partnerschaften entwickelt. Dies bringt sowohl für den Landwirt, der sich über den Wirtschaftsdünger (Hühnerkot) und eine feste Abnahmegarantie seines Getreides freut, Vorteile mit sich, als auch für uns, da wir verlässliche Partner und gute Getreidequalitäten erhalten.
Über die Hälfte der Kosten für ein Ei fallen für die Futterkosten an – somit ist der Futterverbrauch oder besser gesagt die Futtereffizienz entscheidend für die Wirtschaftlichkeit und einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck.
Hochleistungshybridhühner sind hierbei auf den ersten Blick sehr effiziente Futterverwerter, da sie weniger Futter pro Ei bzw. Futter pro Kilogramm an Fleisch benötigen. Während bei der Mast noch beide Geschlechter Verwendung finden, sind die Brüder der Hybridlegehennen – aufgrund der in der Natur vorkommenden Gegensetzlichkeit von Lege- und Fleischleistung – keine guten Futterverwerter.
Sie haben also einen sehr hohen Futterverbrauch bei nur geringen Tageszunahmen. Wer Höchstleistung erbringt, braucht demnach auch Hochleistungsfutter. In der konventionellen und industriellen Landwirtschaft werden dem Futter daher synthetische Aminosäuren zugesetzt und Sojabohnen als günstiges Futter aus Übersee verwendet.
Im Ökolandbau setzt man hingegen vielmehr auf heimische Futtermittel, deren natürliche Nährstoffschwankungen auch Einfluss auf die Leistung der Tiere hat. Unsere Zweinutzungshühner sind keine Hochleistungstiere, sondern bestechen durch ihre Genügsamkeit und durch eine ausdauernde Lebensleistung. Sie fressen etwas mehr Futter als ihre Hybrid-Verwandten, aber sie benötigen weniger energiereiches und eiweißhaltiges Futter. Sie können verschiedenste Feldfrüchte (wie z.B. Bohnen, Erbsen, Roggen, Triticale, Gerste, Hafer, Dinkel oder auch Luzerne-Gras) verwerten, die durch die Fruchtfolge zu bestimmten Jahreszeiten angebaut werden müssen und weniger in Konkurrenz stehen mit beispielsweise Weizen, Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben, Raps oder Kohl.
Ökologische Tierzucht bedeutet:
weitere Informationen unter www.oekotierzucht.de
Per Definition ist „Wertschöpfung“ die Summe der in einem bestimmten Zeitraum hergestellten Güter und Leistungen in den einzelnen Wirtschaftsbereichen der Volkswirtschaft.
Wir legen großen Wert darauf, dass dieser Mehrwert im regionalen Raum erzeugt wird. Somit kommt die Wirtschaftsleistung unmittelbar – durch gezahlte Steuern und Abgaben, Löhne und Dienstleistungen – unserer Region und Gesellschaft zugute. Gemeinsame Werte und Ideale sind somit die Grundvorrausetzungen und prägen das Miteinander. Insbesondere durch die regionale Verbundenheit entstehen langjährige partnerschaftliche Geschäftsbeziehungen.
Jeder Mensch versteht unter dem Begriff „Regionalität“ etwas anderes. Für uns bedeutet „Regionalität“, dass die Region Nordhessen im Fokus unseres Handelns steht. (Die tatsächlichen geographischen Grenzen gehen jedoch auch hier fließend ineinander über.)
Darüber hinaus verbinden wir mit dem Begriff jedoch noch wesentlich mehr:
Neben dem guten Gewissen aufgrund der ausgezeichneten Haltungsbedigungen der Tiere ist natürlich der Geschmack unserer Produkte ein maßgebliches Kriterium für die Qualität. Auch hier ist das Futter von großer Bedeutung – denn sehr gutes Futter sorgt dafür, dass es den Tieren an keinen wichtigen Nährstoffen mangelt, die für die Aufzucht wichtig sind. Dies spiegelt sich vor allem im herausragenden Geschmack der Eier wider. Zudem hat der Einfluss der Jahreszeiten eine Auswirkung auf den Geschmack und die Farbe des Eidotters. So sind beispielsweise die Eidotterfarben durch frisches Gras in den warmen Monaten intensiver als im Winter. Diesen natürlichen Prozess beeinflussen wir jedoch nicht, sondern verzichten bewusst auf künstliche Dotterfarbstoffe im Futter.
Das langsame Wachstum unserer Tiere sorgt ebenfalls für eine sehr hohe Fleischqualität, die nicht mit dem Fleisch von „Turbo-Masthähnchen“ vergleichbar ist. Durch das gemächliche und behutsame Wachstum ist es möglich, dass unsere Hähnchen wesentlich mehr der kleinen Fetttröpfchen in ihren Muskeln einlagern können – und jeder Koch weiß, dass Fett der Geschmacksträger überhaupt ist. Unsere Hähnchen sind somit eine Delikatesse, die vielleicht nicht unbedingt als tägliche Mahlzeit in der Küche landen sollten, sondern viel mehr zum Genuss als festlicher Sonntagsbraten dienen. Denn auf diesen kann man sich dann freuen, um auch hier dem Tier seine Wertschätzung entgegen zu bringen. Studien zeigen zudem, dass wir am gesündesten essen, wenn wir das gesellschaftliche Vergnügen der gemeinsamen Speise mit Freunden und Familie genießen – denn diese Tradition bringt uns auch wieder zurück zum Glück.
Wir sind seit der Gründung unseres Mustergeflügelhofs im Jahre 1927 ein Familienbetrieb – dazu zählen insbesondere unsere Mitarbeiter. Die Mehrzahl dieser arbeitet schon seit vielen Jahren für uns und wir sind sehr froh, solche wertvollen Menschen auf unserem Hof zu haben. Dafür muss man bedenken, dass unsere Tiere jeden Tag versorgt werden und die Eier gesammelt werden müssen – selbst am Wochenende oder an Feiertagen. 365 Tage im Jahr sind sie aktiv, und das seit 90 Jahren, um euch mit unseren Produkten zu versorgen.
Gute Arbeit muss auch gut bezahlt werden, wobei neben der Entlohnung auch das faire Miteinander und die Arbeitsbedingungen maßgeblich zur Zufriedenheit unserer Mitarbeiter beiträgt.
Unser Kauf- und Konsumverhalten hat maßgeblichen Einfluss auf die Umwelt. Daher ist es uns ein großes Anliegen, Produkte zu vermarkten, die den Ansprüchen der Nachhaltigkeit gerecht werden.
Mit der Fütterung von ökologisch und regional angebautem Futter sowie kurzen Transportwegen wird der CO2-Fußabdruck für das Futter auf ein Minimum reduziert. Kurze Transportwege schonen die Umwelt.
Schon früh haben wir begonnen, unsere Dachflächen und Teile der Auslaufflächen unserer Hühner für die nachhaltige Stromerzeugung mit Photovoltaik zu nutzen. So produziert beispielsweise unsere ortseigene Biogasanlage mit Hilfe nachwachsender Rohstoffe Öko-Strom – die dabei entstehende Wärme nutzen wir zum Heizen unserer Betriebsräume, Ställe und zur Futtertrocknung. Auf unseren Gebäuden und Flächen erzeugen wir zudem mehr Strom als beim alltäglichen Hofbetrieb verbraucht wird. Wenn also die Sonne einmal nicht scheint, ziehen wir den benötigten Strom aus unserem Speicher oder erhalten durch Wasserkraft erzeugten Strom aus dem Netz.
Die Mülltrennung und -entsorgung unterliegt ebenfalls den strengen Kriterien einer nachhaltigen Produktionweise.
Auch der Lebensmittelverschwendung treten wir entgegen, indem wir versuchen, jedes Ei in jeglicher Form zu verarbeiten. Zudem stellen wir Eier, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen, der „Tafel“ zur Verfügung.
Schon seit Mitte der 70er-Jahre führen wir interessierte Kunden und Geschäftspartner über unseren Hof und geben Einblicke in unsere Ställe und Arbeitsweisen. Kinder und ganze Schulklassen freuen sich darüber, die Hühner in unseren Ausläufen zu beobachten und zu füttern. Für Erwachsene ist es immer wieder eine Freude, einen Einblick in die Eiersortierung und Verpackung der Eier zu erhalten. Bei Eierbroten, Waffeln und Kuchen beantworten wir ausführlich jede Frage und nach wie vor führen wir jährlich viele hunderte Menschen über unseren Hof, um für Vertrauen in uns und unsere Produkte zu werben.
Nun ist es nicht jedem möglich, persönlich vorbei zu kommen, so dass wir auch bestrebt sind, dies mit Hilfe von unserer Website, Einlegezetteln in den Eierschachteln sowie Videos und Fotos auf unseren Social Media-Kanälen gläsern zu kommunizieren. Falls du uns mal gerne besuchen möchtest, dann kannst du jederzeit zu den Öffnungzeiten unseres Hofladens vorbei kommen – wenn du als Gruppe eine individuelle Hofführung erleben möchtest, dann ruf uns an oder schreib uns eine E-Mail.
Als spezialisierter Legehennenbetrieb schlachten wir unsere Hähnchen nicht selbst, sondern arbeiten mit zwei kleinen bio-zertifizierten Familienbetrieben zusammen. Auch hier sind die Transportwege kurz, um unnötigen Stress für die Tiere zu vermeiden.
Nähere Informationen über die Schlachtbetriebe findest du unter:
Bio Geflügelhof Schäfer
Helmut Schäfer
Heinebacher Weg 15
36211 Allheim-Niedergude
Telefon: 06623 2581
Bioland Frischgeflügel Roth
Markus und Susanne Roth
Ludwigsteinstraße 40
37214 Witzenhausen
Telefon: 05542 72445
Wir sind ein zertifizierter Naturland-Betrieb und unterliegen daher insbesondere von staatlicher Seite strengen Kontrollen. Diese Kontrollen werden nach bestimmten Richtlinien durchgeführt und messen sich an Zahlen und Mindeststandards, die erfüllt sein müssen.
Die Krux hierbei ist, dass sich vor allem tierbezogene Kontrollen nur schwer an Zahlen messen lassen – wie sollte man auch das Wohl der Tiere als Wert angeben? Zudem versteht jeder Mensch etwas anderes unter Tierwohl bzw. die subjektive Wahrnehmung kann nicht verallgemeinert werden. Daher sind die Personen, die die Tiere betreuen, immens wichtig und unsere Mitarbeiter, die sich rund um die Uhr mit ganzem Herzen um die Hühner sorgen, somit ein kostbares Gut. Wir als Mustergeflügelhof haben seit 90 Jahren Erfahrung in der Haltung von Hühnern und das Wohl der Tiere steht seit jeher selbstverständlich an erster Stelle.
Unsere Haltungsbedingungen sind an den natürlichen Verhaltensweisen der Tiere angepasst – sie übererfüllen sogar manche der „starren“ Richtlinien. Unsere Hühner leben in kleinen übersichtlichen Stalleinheiten mit natürlich strukurierten Ausläufen durch Obstbäume, Hecken und Sträuchern. Aber auch unsere Ställe sind wie geschaffen für unsere Hühner: Scharräume und Sandbäder, Heu und Stroh als Beschäftigungsmaterial, Fensterflächen für einen natürlichen Lichteinfall und Körner auf den Frischluft-Terrassen. Darüber hinaus ist der finale Weg zum Schlachter (den beiden Familienschlachtereien) zum einen durch kurze Transportwege und zum anderen durch jahrelange Erfahrung und viel Handarbeit für unsere Tiere weniger stressig und schonend.
Die Tiergesundheit wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst – dazu zählen unter anderem die Haltungsbedingungen, verschiedene Umwelteinflüsse sowie das Futter. Mit einem sehr guten Gesundheitsmanagement und den Erfahrungen aus über vier Generationen stellen wir hierbei sicher, dass unsere Tiere gesund sind und bleiben. Hinzu kommt jedoch noch ein weiterer Faktor für die Tiergesundheit: die Zucht. Bei der heutzutage gängigen Hybridzucht werden leistungsbedingte Krankheiten willentlich in Kauf genommen. Legeorganerkrankungen und Masthähnchen, die ihr eigenes Körpergewicht nicht mehr tragen können, sind die Folge. Antibiotika-Einsatz ist daher eher die Regel als eine Ausnahme bei der Aufzucht.
Unsere Zweinutzungshühner sind aufgrund ihrer natürlichen Veranlagung robust und weniger anfällig für Krankheiten. Ihre reduzierte Leistung sorgt dafür, dass sie – im Gegensatz zu ihren Hybrid-Verwandten – keine leistungsbedingten Krankheiten haben. Sie sind schwer, stolz und gefestigt im Wesen, widerstandsfähig und trotzen gerne dem Wetter und sind somit für die ökologischen Haltungsbedigungen und die Freilandhaltung bestens geeignet.